Pfarrei Johannes Bosco - Berliner Südwesten

Predigerinnentage

Die Predigerinnenwochen der kfd – unser Beitrag

Die kfd – die Katholische Frauengemeinschaft – lädt dieses Jahr zum fünften Mal zu einer bundesweiten Aktion ein. Vom 29. April, dem Fest der heiligen Katharina von Siena, bis zum 17. Mai, dem Gedenktag der Apostelin Junia, sollen Frauen das Wort Gottes „weiblich“ verkünden.
Normalerweise ist es ja dem Priester oder ggf. dem Diakon, damit jedenfalls einem Mann, vorbehalten, in einer Eucharistiefeier zu predigen. Kinderkatechesen bilden eine Ausnahme.

Aber es gibt auch völlig erlaubte Formate, in denen auch eine Frau, jedenfalls eine Person, die kein Weiheamt innehat, in der Eucharistiefeier am Ambo zum Zeitpunkt der Predigt das Wort ergreifen darf. Dazu gehören das Glaubenszeugnis und die Dialogpredigt.

Als ich von den Vertreterinnen der kfd gefragt wurde, ob ich mich mit einem Predigtbeitrag beteiligen würde, habe ich sofort zugesagt, vorbehaltlich der Zustimmung des Gemeinderates und des leitenden Pfarrers. Beide stimmten zu.

Dann habe ich mich mit Pfarrer Karlson auf das Format der Dialogpredigt verständigt und Samstag, den 27. April als Termin vereinbart. Faktisch wurde die Gemeinde Zeugin von zwei Glaubenszeugnissen, meinem und dem von Pfarrer Karlson, die wir im Gespräch entwickelten. Wir erläuterten das Gesagte jeweils mit biographischem Hintergrund und aus dem Pool unserer Fachkompetenz. Dies alles bezogen wir auf das Evangelium vom Weinberg, das an diesem Tag vorgegeben war.

Warum habe ich mich beteiligt?
Die Predigerinnentage sind aus meiner Sicht ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer geschlechtergerechten Kirche. Sie sind ein starkes Zeichen, dass die Kirche dann glaubwürdig ist, wenn die Perspektiven und Anliegen von Frauen gehört und beachtet werden, wenn Frauen ihre Charismen und ihr Zeugnis auch in der Verkündigung einbringen können. Die Kirche soll zu einem Ort werden, der die Vielfalt und die Stimmen aller Gläubigen widerspiegelt.

Ich danke auch an dieser Stelle noch einmal Pfarrer Karlson, dass er sich auf dieses Experiment eingelassen hat!

Ute Rosenbach