Pfarrei Johannes Bosco - Berliner Südwesten

Kirchenbau

Kirchenbau und Geschichte

Anknüpfend an den traditionellen Baustil der 1930er Jahre ist der kompakte Giebelbau mit Satteldach und seitlich beigestelltem Glockenturm gleichzeitig von technisch anmutender Modernität. Er entstand nach Plänen von Karl Josef Erbs.

Ausgehend von der Mutterpfarrei Herz Jesu war schon 1929 das Grundstück in der „Heimat“ für einen Kirchenbau erworben worden – das Gebiet südlich der Wannseebahn war pastoral unterversorgt. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Grundstück an Kleingärtner verpachtet, erst 1954 konnte die Grundsteinlegung für den Kirchenbau erfolgen, 1955 die Weihe.

Der Innenraum wirkt als Einheitsraum mit Flachdecke, erinnert aber an die Dreischiffigkeit der Basilika durch das breite Mittelschiff und die seitlichen Gänge, die von schlanken runden Stahlstützen gebildet werden.

Unter dem Deckenansatz ist ein Fensterband aus 18 rechteckigen Einzelfenstern angeordnet. Der Raum erfährt eine Steigerung durch die raumhohe Durchfensterung der Apsiswand, die in der Breite des Mittelschiffes angelegt ist. Die gläserne Wand bestimmt den lichten Raumcharakter in besonderer Weise, weil die Fenster nicht farbverglast sind. Je nach Jahreszeit wirken die Bäume als grafisches Bild oder im Sommer als grünliches Licht, die Natur ist Mitgestalterin des Kirchenraumes. 1989 wurde der Altarraum umgestaltet.

Im Berliner Raum ist sie die einzige Kirche, die Bischof Otto von Bamberg (um 1060 – 1139), Apostel der Pommern, gewidmet ist. Er ist der zweite Patron des Erzbistums Berlin neben dem Hl. Petrus. Eine Holzfigur des Künstlers Rudolph Heltzel (um 1960) erinnert an ihn.

Dr. Christine Goetz