
Männer-Nachtpilgern
Hoffnungsvoll durch Wald und Heide




Unter dem Motto des Heiligen Jahres 2025 „Pilger der Hoffnung“ hat die Männergruppe „Heilige Männer“ der Heiligen Familie in der Nacht von Freitag auf Samstag vor Palmsonntag zum inzwischen dritten Mal zum Nachtpilgern eingeladen.
In diesem Jahr führte die Route nördlich von Berlin von Birkenwerder nach Bernau. Knapp 20 Männer – der Älteste im respektablen Alter von über 80 Jahren ‑ machten sich auf den Weg, etwa die Hälfte von ihnen aus der Pfarrei Johannes Bosco, die übrigen aus verschiedenen Gemeinden in Berlin, Potsdam und dem Berliner Umland sowie der St. Jakobus-Gesellschaft Berlin-Brandenburg-Oderregion. Begleitet wurde die Pilgerschar zudem von einem „embedded journalist“ der Kirchenzeitung „Tag des Herrn“.
Ausgangspunkt der diesjährigen Tour war die 1849 geweihte evangelische Dorfkirche in Birkenwerder, die den Pilgern die Gastfreundschaft für einen kleinen Gottesdienst zum Start in die Nacht gewährte.
Die Route führte von Birkenwerder zunächst nach Nordosten zur kleinen Kolonie Briese und dann entlang des gleichnamigen Flüsschens, bevor der Weg zum Summter See, das Tegeler Fließtal bis zur Straße zwischen Basdorf und Schönwalde ging. Dort, nach gut der Hälfte der Strecke, erwartete die Pilger eine Rast mit heißen Getränken und Kuchen, die ein zweiköpfiger mobiler Verpflegungs-Geleitzug für sie vorbereitet hatte. Hier, wie an mehreren kurzen Stopps unterwegs, gab es geistliche Impulse, die das Motiv der Hoffnung aufgriffen. Wie die Pilgerstrecke sich vom Start zum Ziel bewegte, bewegten sich die Impulse von Reflektionen über Sorgen und Ängste hin zur Hoffnung, die diese Sorgen und Ängste verdrängt. Nach der Rast ging es weiter entlang der Schönower Heide in Richtung Bernau, wo um sechs Uhr morgens nach etwa 27 Kilometern die katholische Pfarrkirche Herz Jesu den Zielort der Tour bildete. Der Weg der Nachtpilger endete damit am Kreuzungspunkt der Nordroute des Brandenburger Jakobswegs und der mittelalterlichen Handels- und Pilgerstraße „Via Imperii“. Die örtliche Gemeinde öffnete den müden und dankbaren Pilgern schon zur frühen Stunde ihre Kirche, wo diese dort unter Trompetenbegleitung das bekannte irische Segenslied „Möge die Straße uns zusammenführen“ intonierten.
Als Belohnung für den Weg durch die Nacht erwartete die Pilger ein Stempel für den Pilgerpass und ein heiß ersehntes Frühstück im Gemeindesaal, das der Schrippen-Geleitzug zusammen mit freundlicher Hilfe der Gemeinde vorbereitet hatte.
Ideales Pilgerwetter, erfolgreiche Nicht-Begegnung zwischen Mensch und Wolf, eine fröhlich-andächtige Stimmung, keine personellen Ausfälle und ein besonderes Erlebnis der nächtlichen Natur sorgten für ein rundum positives Resümee der Nacht, die dem Motto entsprechend mit Hoffnung endete – der Hoffnung, dass es auch im nächsten Jahr wieder ein Nachtpilgern geben wird.
Christoph Herbort-von Loeper